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Wenn Anzeigen ungewollt auf Weltreise gehen

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Google erhebt Länderspezifische Aufschläge.

Eine effektive Form des Online Marketings ist das SEA - Suchmaschinenwerbung. Allen voran: Werbung auf Google oder auch Google Ads. Das Prinzip? Grob gesagt bezahlt man für die Platzierung auf Seite 1 bei Google zu verschiedenen Suchbegriffen. Natürlich hängt da noch mehr dran, aber fürs Erste reicht das. 

Wer Google Ads Kampagnen betreibt, der weiß, dass da viel Arbeit und Zeit drin steckt, um dafür zu sorgen, dass die Anzeigen immer attraktiv bleiben und auch die richtigen Leute erreicht werden. Aber was tut man, wenn die Google Anzeigen mehr Menschen erreichen, als man möchte und vor allem dort, wo man gar nicht aktiv ist? 

Länderspezifische Aufschläge 

Die Rede ist hier von sogenannten “Länderspezifischen Aufschlägen”, die Google erhebt, weil eine Anzeige z.B. in einem anderen Land als Deutschland ausgespielt wurde und somit werden Steuern fällig. 

Oder wie Google es selbst sagt: “Möglicherweise fallen bei jeder Anzeigenauslieferung in bestimmten Gerichtsbarkeiten zusätzlich zu den Werbekosten gesetzliche Betriebskosten oder Steuern auf digitale Dienste an, unabhängig davon, wo sich Ihr Unternehmen befindet. Diese neuen Gebühren sind mit den Geschäftskosten verknüpft, die in diesen Ländern für die Anzeigenauslieferung anfallen.”

Hierbei handelt es sich zwar meist um keine großen Kostenbeträge, jedoch hängen diese mit dem Budget zusammen, welches monatlich für die jeweilige Kampagne ausgegeben wird. Es handelt sich dabei also um eine prozentualen Anteil des jeweiligen Monatsbudgets. 

Aber eigentlich ist das ja nicht so gut, dass man Geld für etwas ausgibt, was man überhaupt nicht braucht bzw. die Anzeigen irgendwo angezeigt werden, wo kein potentieller Kunde in Sicht ist. 

Dazu äußert sich Google wie folgt: “Anzeigen in einer Kampagne, die nicht explizit auf ein bestimmtes Land, z. B. das Vereinigte Königreich, ausgerichtet ist, können dort trotzdem ausgeliefert werden, wenn der Standort Ihres Unternehmens für Nutzer in diesem Land interessant sein könnte.”

Ja, das ist tatsächlich etwas blöd, gerade wenn Unternehmen stark regional aktiv sind. Aber das Gute: Man kann etwas dagegen tun. 

Auf ein Land eingrenzen 

Wer über Google Kampagnen schaltet, der hat irgendwann schon einmal die Standorte eingestellt und entschieden, in welchem Umkreis, in welchen Städten, in welchen Bundesländern oder sogar Ländern die Anzeigen erscheinen sollen. 

Jetzt spielt aber Google z.B. Anzeigen in Venezuela aus und das obwohl es sich um ein Unternehmen handelt, welches gerade mal in ganz Baden Württemberg aktiv ist und noch nicht mal in ganz Deutschland verkauft. 

Die Lösung: Alle Länder, die nicht explizit für das eigene Unternehmen interessant sind, werden ausgeschlossen. 

Die Vorgehensweise dazu - hier haben wir uns auch an einem Beitrag von Google bedient

  • Klicken Sie in Ihrem Google Ads-Konto auf das Symbol für Kampagnen.

  • Klicken Sie im Abschnittsmenü auf das Drop-down-Menü Kampagnen.

  • Klicken Sie auf Kampagnen.

  • Klicken Sie auf Einstellungen.

  • Maximieren Sie im Menü „Einstellungen“ den Bereich „Standorte“.

  • Es gibt zwei Möglichkeiten, einen Standort auszuschließen:

  • Verwenden Sie das Suchfeld, um den auszuschließenden Standort zu finden. Klicken Sie dann auf Ausschließen.

  • Klicken Sie auf Erweiterte Suche, suchen Sie nach dem Standort, den Sie ausschließen möchten, und klicken Sie dann auf Ausschließen. Klicken Sie anschließend auf Speichern.

  • Klicken Sie noch einmal auf Speichern, um die Einstellungen zu bestätigen. Die ausgeschlossenen Standorte werden unter „Ausgeschlossene Orte“ aufgeführt.

  • Außerdem sind diese Orte auf der Karte rot umrandet, wenn Sie „Standorte auf der Karte anzeigen“ auswählen.

Handelt es sich dabei um mehrere Standorte, können diese auch als Liste per Bulk-Verfahren ausgeschlossen werden. 

Ein konkretes Beispiel: Du hast eine Firma, die Dienstleistungen in Stuttgart und in einem Umkreis von 40 km um Stuttgart herum anbietet, da das der Radius ist, der für dich als Anfahrtsweg zum Kunden noch vertretbar ist. Daher hast du deine Google Ads Kampagnen richtigerweise auf den Standort “Stuttgart + 40 km Umkreis” ausgerichtet.

Rein theoretisch sollte es dadurch redundant sein, dass du den Rest der Welt explizit als Standort ausschließen musst, aber wir betonen das nochmal ganz klar: Was nicht explizit ausgeschlossen ist, könnte für Nutzer interessant sein und wird daher bespielt. Daher lieber regelmäßig dein Google Ads Konto und die Ausgaben checken, um unnötige Kosten zu vermeiden und dein Werbebudget stattdessen sinnvoll am richtigen Standort einzusetzen.

Woher weiß ich, welche Länder betroffen sind? 

Absolut berechtigte Frage, denn man sieht zwar in der Rechnung von Google Ads am Ende vom Monat, wo die Steuern und Gebühren erhoben und abgeführt wurden, aber sind das auch wirklich alle? 

So geht man vor: 

  1. Prüfe deine Rechnung, ob überhaupt Aufschläge vorhanden sind. Diese findest du in Google Ads unter den Tools und Einstellungen -> Abrechnung -> Dokumente. In deinen Rechnungen kannst du meist ab Seite 2 sehen, wo die Anzeigen ausgespielt wurden. 

  2. Wenn deine Anzeige in anderen Ländern ausgespielt wurde, als dir lieb ist, dann kannst du in den Berichten bei Google prüfen, wo genau und wie oft. 

  3. Berichte findest du in der Header-Leiste von Google und dann:  Vordefinierte Berichte -> Standorte -> Entfernung. 

  4. Nun bist du wo gelandet, wo du unter Umständen noch nie warst. Jetzt gibt es hier die zweite Spalte von rechts - die solltest du löschen, damit du dir den Bericht unverfälscht anzeigen lassen kannst. 

  5. Nun kannst du rechts in der Suchleiste nach “Land” suchen und dann wählst du "Land/Gebiet (Nutzerstandort)" aus. 

  6. Jetzt erhältst du eine genaue Liste, in welchen Ländern ausgespielt wurde und wie viele Klicks oder Impressionen das eingebracht hat. 

Und genau diese Länder kannst du anschließend einzeln in den “Standorten” oder per Bulk Verfahren ausschließen. Unser Tipp: Prüfe nach einem Monat erneut, ob es zu keinen weiteren unerwünschten Ausspielungen gekommen ist. 

Und noch ein wichtiger Zusatz-Tipp:

Wenn du neue Kampagnen in deinem Google Ads Konto erstellst, dann achte in den Kampagneneinstellungen darauf, dass die “Standort-Optionen” auf “Präsenz” eingestellt sind und nicht auf “Präsenz oder Interesse”. Standardmäßig ist es von Google erstmal immer auf Präsenz oder Interesse eingestellt, was aber in der Praxis nicht für jedes Unternehmen sinnvoll ist.

Beispiel: Du hast einen Online-Shop, der Sportkleidung anbietet und der Versand ist auf Deutschland begrenzt. Dann könnte es bei der Einstellung “Präsenz oder Interesse” sein, dass jemand aus Spanien nach Sportkleidung sucht, deine Anzeigen sieht (weil er Interesse an deiner Produktkategorie hat), drauf klickt und Klickkosten für dich verursacht, dann aber letztendlich doch nicht bestellen kann, weil der Nutzer sich in einem Land befindet, in welches du nicht lieferst.

Du findest diese Einstellung indem du die gewünschte Kampagne auswählst, dann auf “Einstellungen” gehst > Standorte >Standortoptionen.

Summary 

Wenn Google zu viel für uns mitdenkt - dann kommt es zu so etwas, wie den länderspezifischen Aufschlägen, die sicher nicht von jedem Unternehmen gewünscht sind. 
⁠Ein Glück, dass man hier auch die Möglichkeit hat, etwas zu unternehmen. Und für alle, bei denen nichts in den Rechnungen auftaucht: Habt ein Auge drauf, das hier sind Kosten, die ihr vermeiden könnt, wenn ihr euch damit befasst.


Womit ihr euch jeder Zeit und liebend gerne befassen könnt, das sind unsere F7 Blogartikel

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